Zur Vorgeschichte der Feuerwehr in Zeltingen

Die älteste uns bekannte Anordnung, das Brandwesen betreffend, für das Amt Zeltingen -  Rachtig ist die Brandordnung des Erzbischofs Clemens – August zu Köln vom 22. Juni 1720. In ihr heißt es unter anderem „dass jeder private Bürger vor seinem Haus eine Büdde mit Wasser angefüllet und einen ledernen Eimer in seinem Haus haben und ein jeder in einem Dorf sich verheiratet oder sonsten sich häuslich niederlasset oder einen Hof annimmt, einen ledernen Eimer aufs Rathaus zu geben schuldig sei, beim Aufgehen eines Brandes beim Brand erscheinen und nach Brandmeistern – Anweisordnung sich verhalten müsse“.

Die Gemeinden mussten Pumpen, Brandleitern, Feuerhaken und lederne Eimer beschaffen. In Zeltingen und Rachtig wurden daraufhin je eine Spritze, mit je 2 ledernen, 30 Schuh langen Schläuchen, Leitern, Haken und eine Anzahl Ledereimer angeschafft. Eine zweite „große Spritze“ erhielt Zeltingen erst nach einem Großbrand von 1835.

Eine regelrechte Organisation des Feuerlöschdienstes wurde jedoch erst 100 Jahre später auf Grund der von der neuen Königl. Preuß. Regierung zu Trier am 01. Juni 1837 erlassenen Feuerschutzordnung geschaffen.

Die den Gemeinden hierin auferlegte Verpflichtung „Brandcorps zu formieren“ wurde in Zeltingen – Rachtig durch Schöffenratsbeschluß vom 12. Januar 1838 erfüllt.

In beiden Orten wurde je eine Feuerlösch- und eine Rettungscompanie aufgestellt, worin alle männlichen Einwohner drei Jahre lang Dienst zu leisten verpflichtet waren. Hier findet man also die erste gesetzliche Grundlage für die Einführung von Pflichtfeuerwehren.

Die entscheidendste Entwicklung des Feuerlöschwesens in Deutschland brachte die große politische Wende in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Festigung des freien Bürgertums. Man hatte erkannt, dass die auf behördlichem Zwang beruhende Löschhilfe nicht ausreichte, weil ihr Erfolg vom guten Wille der wenig geübten Bürger abhing. Nur eine dem Idealismus entspringende, freiwillige und uneigennützige, persönliche Opfer- und Einsatzbereitschaft konnte erfolgreichen Wandel schaffen. Aus diesem Gedanken heraus bildeten sich die „Freiwilligen Feuerwehren“, und so kam es auch in Zeltingen zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr:

29.11.1885 von 94 Männern gegründet,  70 verplichteten sich zum aktiven Dienst.

Trotz der schlechten 80er Weinjahre wurden in den ersten drei Jahren 838 Mark für Ausrüstung aufgebracht und 1896/97 nach guten Weinjahren sogar 1347 Mark für Ausrüstung, Tuchröcke und Lederhelme für 70 Wehrmänner.

Personalentwicklung der Feuerwehr

1885: 70 Aktive

1919: 40 Aktive - 8 Kameraden sind im 1. Weltkrieg gefallen

1925: 80 Aktive

1930: Gründung eines Spielmannszuges

1945: 25 Aktive, da die Militärregierung nicht mehr Personen zugelassen hat. 41 Aktive aus dem vorwiegend aus dem alten Stamm wollten wieder aktiv bei der Feuerwehr mitarbeiten. 27 Kameraden sind im 2. Weltkrieg gefallen.  

Durch den Wegfall der Beschränkungen konnte das Personal wieder aufgestockt werden und umfasst ca. 50 Aktive.

1990: Gründung der Jugendfeuerwehr

1992: Gründung einer Alterabteilung

1993: Übernahme der ersten beiden Frauen aus den Reihen der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr.

Wehrführer der Feuerwehr Zeltingen

Erster Wehrführer von 1885 – 1890 war Hyazinth Merrem. Ihm folgten:

1890 – 1917 Stephan Studert

1917 – 1920 Johann Kappes

1920 – 1932 August Glesius

1932 – 1940 Gustav Nicolay

1940 – 1947 Franz Ehses – Werland

1947 – 1956 Josef Kappes – Ehlen

1956 – 1977 Paul Werland

1977 – 1987 Kurt Ackermann

1987 – 1992 Engelbert Kappes

1992 – 2010 Erich Morbach

Auch die Amtswehrführer gingen aus der Freiwilligen Feuerwehr Zeltingen hervor:

1933 – 1940 Gustav Nicolay

1940 – 1947 Peter Werland

1947 – 1955 Franz Ehses – Werland

1955 – 1974 Paul Werland